Verband der Sportboot- und Schiffbau-Sachverständigen

Osmose - Brauche ich nicht… !

Während die einen sich bei diesem Thema im Biologieunterricht wähnen, können viele Freizeitskipper hierzu bereits mit profundem Halbwissen aufwarten. „Das kannst du nächsten Winter auch selber wieder sanieren!“ oder „Osmose?! Das war doch in den 90ern…!“ Sätze wie diese ließen sich beliebig aufzählen.

Warum also sich auf Stammtischparolen und Klönschnack verlassen anstatt auf Zahlen, Daten, Fakten? Schließlich kann die Schädigung des Unterwasserschiffes durch eingedrungene Feuchtigkeit eine teure Reparatur bis hin zum wirtschaftlichen Totalschaden nach sich ziehen. Dabei kann sich eine Sanierung durchaus lohnen, wenn sie fachmännisch durchgeführt wird. Hierfür gibt es etablierte Methoden, die wenig mit Handauflegen zu tun haben, dafür aber umso mehr mit gutem Handwerk!

Nicht selten findet man auch bereits sanierte Objekte am Markt. Auch hier ist es wichtig zu beurteilen ob die angepriesene Sanierung auch hält was sie verspricht...

Doch was genau ist Osmose?

Osmose bezeichnet den Prozess des Eindringens von Wasser durch die äußere Schutzschicht, das sogenannte Gelcoat in das Laminat. In Folge dessen wölbt sich das Gelcoat nach außen und es entstehen Blasen. Wenn eine Yacht also mit Blasen am Rumpf übersäht, sollte man handeln.

Osmoseuntersuchung am Bootsrumpf

Die im VBS organisierten Sachverständigen verfügen über die erforderliche Qualifikation und jahrelange Erfahrung. Beim Blick über die Schulter unseres Sachverständigen Herrn Weise wird schnell klar, welche Komplexität sich hinter diesem Thema verbirgt. Und trotzdem kann auch in unserem Fallbeispiel im Video nur ein Ausschnitt der Thematik gezeigt werden.

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Über Osmose an GFK Rümpfen sind viele Abhandlung, Artikel und mitunter Fachbücher geschrieben worden. Der Prozess ist schleichend, die Ausprägung meist individuell. Angefangen bei der Größe und Anzahl sichtbarer Blasen, deren Tiefe, möglicher Füllung mit Flüssigkeiten etc. Hin und wieder liegt das Problem auch „nur“ in der Schicht des Anstrichs und ggf. einer darunterliegenden Grundierung. Auch die Messwerte müssen interpretiert werden können. Hierzu kann es teilweise auch erforderlich sein den Messbereich von Innen zu erkunden.

Wie sollte man bei einem Osmoseschaden vorgehen?

Entscheidend ist, trotz aller individuellen Ausprägungen eine strukturierte und reproduzierbare Handlungsweise anzuwenden:

  • Hintergrundwissen bzgl. des individuellen Bootes. Wie lange lag das Schiff im Wasser, in welchem Revier, wie lange steht es möglicherweise nun an Land.
  • Optische Begutachtung sichtbarer „Anomalien“ im Unterwasserschiff
  • Individuelle Untersuchung einzelner, stellvertretender Auffälligkeiten
  • Ermittlung von Messwerten zur Einschätzung der Gesamtsituation
  • Fazit aus den erlangten Erkenntnissen ziehen
  • Ableitung eines Lösungsvorschlags mit Alternativen im Kontext von Wert und Budget

Finden Sie Ihren Sachverständigen

Das Urteil eines Sachverständigen kann Ihnen somit einen deutlichen Vorteil bei möglichen Preisverhandlungen verschaffen. Oder auch einfach nur die Gewissheit geben besser die Hände vom Kauf des vermeidlichen Schnäppchens zu lassen. Vielleicht erweist sich der schwimmende Untersatz auch schlichtweg als kerngesund…?! Umso besser! Letztendlich wollen Sie doch mit gutem Gefühl eine schöne Zeit auf dem Wasser verbringen und Ihr Geld gut angelegt wissen!

Das sollte nicht nur Bootseigner aufhorchen lassen, sondern auch solche, die es werden wollen. Bootskauf und Besitz sind immer etwas sehr Emotionales! Nicht zuletzt geht es neben viel Geld aber auch um die Sicherheit auf dem Wasser. Grund genug sich mit rationalen Methoden und professionellem Abstand der Thematik zu nähern. Häufig hat man beides nicht in ausreichendem Maße, wenn es um das eigene oder zukünftige Traumschiff geht. Das wissen viele aus eigener Erfahrung.