Wie verkaufe ich mein Boot zu einem guten Preis?
Tipps für den perfekten Verkauf
Ich möchte mein Boot verkaufen. Wie finde ich einen realistischen Preis?
Am besten vergleicht man Preise im Internet. Man sucht nach baugleichen Booten des gleichen Baujahrs, die möglichst auch die gleiche Ausstattung haben. Dann wird man Angebote in einer breiten Preisspanne finden. Es wird Ausreißer am oberen und am unteren Ende geben, die man streichen kann. Am Rest kann man sich orientieren. Wo genau man sein Boot einsortiert, hängt vom Zustand ab. Es ist allerdings schwierig, den Zustand des eigenen Boots objektiv und realistisch zu beurteilen.
Ich habe ein seltenes und besonderes Boot, das kaum auf dem Markt auftaucht. Wie finde ich einen Preis und einen Käufer?
Bei exotischen Booten führt der beste Weg über Klassenvereinigungen, Interessengemeinschaften und Fanclubs. Meistens haben diese Gruppen eine eigene Bootsbörse auf der Seite. Manchmal versteckt sich die Bootsbörse in einem Forum, für das man sich anmelden muss. Grundsätzlich geht es darum, diejenigen Menschen zu finden, die genau den betreffenden Bootstyp suchen. Und die findet man oft auf den entsprechenden Seiten, weil die Boote in den großen Portalen selten sind.
Bei Pkw orientieren sich die Gebrauchtwagenpreise an der Schwacke-Liste. Wie hilfreich ist die Schwacke-Liste für Boote?
Die Schwacke-Liste Marine nützt wenig. Inzwischen ist die Liste eingestellt. Aber auch ältere Ausgaben helfen kaum bei der Preisfindung. Zum einen stellt die Schwacke-Liste Händlereinkaufspreise dar. Die Marge des Händlers und die Mehrwertsteuer sind nicht berücksichtigt. Zum anderen kann die Schwacke-Liste weder den Zustand noch die Ausrüstung des Boots abbilden. Die Preise sind allerhöchstens grobe Anhaltspunkte. Es lohnt sich nicht, extra eine Liste zu besorgen.
Wann lohnt es sich, beim Bootsverkauf einen Makler einzuschalten?
Einen Makler zu fragen, lohnt sich immer. Die meisten Makler haben eine Untergrenze, was die Größe und den Preis angeht, damit sie eine angemessene Provision erhalten. Wenn der Makler das Boot annimmt, profitiert man von seinen Marktkenntnissen. Er wird einen Preis wählen, der hoch genug ist, dass er seinen Schnitt macht, und realistisch genug, dass er möglichst schnell einen Käufer für das Boot findet. Eine Marge um 5-6 Prozent ist eine gute Größe für einen Makler.
Wie lange darf es dauern, bis ich mein Boot verkauft habe?
Es kann besser sein, sein Boot schnell unter dem Wunschpreis zu verkaufen, als später den Wunschpreis zu erzielen. Es ist wichtig, sich ehrlich über laufende Kosten Rechenschaft abzulegen. Es kommen leicht mehrere Tausend Euro pro Jahr an Lager-, Wartungs- und Pflegekosten zusammen. Wenn sich diese Kosten über mehrere Jahre erstrecken, muss man einen großen Betrag von dem Wunschpreis, den man auf dem Papier erzielt hat, wieder abziehen. Auch verliert das Boot im Laufe der Zeit an Wert.
Welche Möglichkeiten gibt es noch, einen Preis zu ermitteln, wenn ich nicht über einen Makler verkaufe?
Im Internet gibt es das Angebot Rate my Boat, das von erfahrenen Sachverständigen betrieben und unterstützt wird. Dort hat man die Möglichkeit, gegen eine überschaubare Gebühr bestimmte Rahmendaten seines Boots hochzuladen und erhält innerhalb von 48 Stunden ein datenbankgestütztes Zertifikat über den Wert seines Boots. Das Angebot basiert allerdings auf Selbsteinschätzung und kann nur dann einen realistischen Wert abbilden, wenn der Zustand des Boots wahrheitsgemäß angegeben wird.
Kann ein Wertgutachten helfen, meinen Wunschpreis zu erzielen?
Eigentlich haben Wertgutachten einen anderen Sinn. Wertgutachten sollen beispielsweise vor Gericht eine unabhängige Bewertung darstellen. Wenn der Verkäufer es beauftragt, besteht einerseits die Gefahr, dass der Wert des Boots zu hoch angesetzt wird und das Boot keinen Käufer findet. Es kann aber auch sein, dass es Käufer gibt, die gezielt nach einem bestimmten Boot suchen und unter Umständen sogar mehr ausgeben würden, als das Wertgutachten ausweist.
Wofür lohnt sich ein Wertgutachten?
Ein Wertgutachten lohnt sich dann, wenn es eine ehrliche Bestandsaufnahme ist und kein Gefälligkeitsgutachten, das einen möglichst hohen Wunschpreis rechtfertigen soll. Bootseigner haben selten einen neutralen Blick auf ihr Boot. Ein Wertgutachten kann dabei helfen, den realen Zustand des Bootes zu ermitteln. Letztendlich bestimmt immer der Käufer durch den Kauf den Wert. Die Aufgabe besteht darin, denjenigen Käufer zu finden, der bereit ist, einen bestimmten Preis zu bezahlen.